Jetzt im Sommer ist das Reisen in aller Munde, überall wo ich hinkomme wird nach dem Urlaub gefragt. „Wo warst du, wo fährst du noch hin?“ Die Motivationen zu reisen sind durchaus verschieden, aber es nicht zu tun, auch wenn man die Möglichkeit hat, ist in unserer Gesellschaft sehr unüblich.
Dabei ist mir was aufgefallen über mich. Ich bin kein großer Fan vom Verreisen. Ich lieg gern mal am Strand oder schau mal kurz in einer fremden Stadt vorbei, aber das war es dann auch schon.
Gestern ist mir ein Mann gegenüber gesessen, dessen Leidenschaft das Reisen ist, immer in Bewegung sein, Vieles anschauen und erkunden, ein Gefühl dafür bekommen, wie die Menschen in diesem fremden Land so ticken, was die Unterschiede zur Heimat sind, ist ein Lebenselexier für ihn. Am besten ist es dort, wo er ortskundige Menschen kennt, die ihn in die Geheimnisse fern von Tourismus einführen können, quasi als Reisebegleiter. Es war spürbar wie wichtig ihm das in seinem Leben ist, schon von sehr jungen Jahren an. Ich hab ihm fasziniert zugehört, weil das Reisen eben auf mich diese Faszination nicht hat. Als ich dann von meinem Leben erzählt habe, ist mir bewußt geworden, dass das wofür ich brenne durchaus eine große Ähnlichkeit mit dem Reisen hat. Ich liebe es in die Tiefe zu gehen und zu erkunden. In meinem Wesen und im Wesen anderer Menschen, die ich begleiten darf, quasi als Reisebegleiter. Aber ich bleib mal bei mir. Schon in sehr jungen Jahren hab ich es gewagt, alles zu hinterfragen, oft hab ich meine Umgebung damit genervt, oft hab ich es für mich behalten, weil ich später wusste, dass es oft nicht gut ankommt. Ich war getrieben, wie er vom unterwegs sein, bin ich zuerst mal in meine Innenwelt eingetaucht in ganz verschiedenen Weisen. Fantasien genauso wie Ängste, und Vorstellungen. Und immer die Frage „Warum“ warum bin ich hier, warum spür ich all das, warum habe ich dieses Leben und kein anderes, warum tut es oft so weh, was kann ich tun um ein lebendiges, glückliches Leben zu leben….? Die Wahrnehmung hat sich im Lauf der Jahre präzisiert, die Fragen haben sich verändert. Manche konnte ich beantworten, andere noch nicht, aber die Faszination am Reisen in die Innenwelt hat nie nachgelassen. Die verschiedensten Methoden hab ich zu Hilfe genommen und viele Reisebegleiter fanden sich auf meinem Weg. Natürlich haben sich meine Fragen nicht nur auf mich und meine Welt bezogen , sondern umso älter ich wurde, umso bewusster nahm ich meine Mitmenschen wahr und fragte mich auch da nach Hintergründen und Beweggründen, versuchte zu verstehen und mich hineinzufühlen. Wenn ich jetzt Menschen begleiten darf, ist es für mich die spannendste Reise. In die Psyche , ins Wesen, manchmal auch ein Stück in die Seele des Menschen, wenn ich die Erlaubnis dazu bekomme. Es ist ein Weg suchen,spüren, gemischt mit Erzählungen und beschreiten der bekannten Pfaden, neue Abzweigunen suchen, alte Wurzeln entdecken. Graben, Gehen nach unten schauen, nach oben schauen. In die Tiefen steigen und in die Höhen fliegen.
Was macht das physische Reisen so besonders für manche Menschen? Ich glaube das es sehr viel mit erlebter Freiheit zu tun hat. Wir fühlen uns freier, wenn wir in Bewegung sind. Wir überwinden (Landes) Grenzen, Grenzen unserer eigentlichen Möglichkeit in Geschwindigkeit und zum Beispiel Fliegen. Das Erleben von Neuem macht uns freier im Kopf. Die nächste Parallele die ich finde, wenn wir auch Schaltungen und Wege im Kopf erneuern und damit neue Erfahrungen machen können in einer Innenreise, macht uns auch das freier und das ist meine Passion. Der Weg in die Freiheit, die innere Freiheit. Und das ist auch Sinn meiner Arbeit, einen Beitrag zu leisten, dass Menschen sich ein Stück weit innerlich befreien können. Von Grenzen, Mustern, Glaubenssätzen, Beschränkungen die uns auferlegt wurden und/oder wir übernommen haben. Also mein Aufruf an alle Menschen, macht euch auf den Weg eure Freiheit zu erkunden, egal ob mit physischen Reisen oder inneren, wir sind es unserem Leben schuldig lebendig zu sein.
Das ist das einzige worum es in Wirklichkeit geht.
Lebendigkeit und Liebe, beides lässt sich finden, innen wie außen.
